Filmplakat: Andrej Rubljow (1966)

Plakat zum Film: Andrej Rubljow
Filmposter: Andrej Rubljow (Wolfgang Kenkel 1973)

Weiteres Filmplakat

Deutscher Titel:Andrej Rubljow
Originaltitel:Andrey Rublyov
Produktion:Sowjetunion (1966)
Deutschlandstart:12. Oktober 1973 (DDR)
Externe Links:Internet Movie Database
Poster aus:DDR (1973)
Größe:493 x 700 Pixel, 212.3 kB
Entwurf:Wolfgang Kenkel
Crew: Andrei Tarkovsky (Regie), Andrey Konchalovskiy (Drehbuch), Andrei Tarkovsky (Drehbuch)
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Bildbeschreibung:

Analyse des Filmplakats zu "Andrej Rubljow"

Dieses Plakat für Andrei Tarkowskis Film "Andrej Rubljow" ist visuell stark und thematisch tiefgründig. Es verwendet eine kontrastreiche, fast expressionistische Ästhetik, um die zentrale Spannung des Films darzustellen: die Dualität zwischen spiritueller Kunst und der brutalen Realität des Lebens.

Visuelle Elemente und Komposition: Das Plakat wird dominiert von einer vertikalen Teilung, die zwei unterschiedliche Bildwelten vereint. Auf der linken Seite dominiert eine Darstellung, die stark an eine orthodoxe Ikone erinnert – warmes Ocker, Goldgelb und verwaschene Rottöne. Diese Seite repräsentiert die Kunst, den Glauben und die spirituelle Welt des Ikonenmalers Andrej Rubljow.

Die rechte Seite steht im scharfen Kontrast dazu: Sie ist in tiefes Schwarz und Weiß gehalten, was Härte, Dunkelheit und die weltliche Härte des mittelalterlichen Russlands symbolisiert. Hier sehen wir das Porträt eines bärtigen Mannes (vermutlich Rubljow selbst oder eine Darstellung seiner inneren Zerrissenheit) mit einem intensiven, leidenden Blick. Im unteren rechten Bereich ist eine Hand angedeutet, die möglicherweise nach etwas greift oder etwas schützt.

Thematische Deutung: Die zentrale Botschaft des Plakats ist die Konfrontation zwischen dem Heiligen und dem Profanen, dem Schöpfer und dem Leidenden. Die Überlagerung der Ikone mit dem realistischen, gequälten Gesicht Rubljows deutet auf den inneren Konflikt des Künstlers hin: Wie kann man das Göttliche malen, wenn man inmitten von Gewalt und Ungerechtigkeit lebt? Die dunkle Seite scheint die spirituelle Reinheit der Kunst zu bedrohen oder zu überschatten.

Typografie und Farbschema: Der Filmtitel "ANDREJ RUBLJOW" ist in großen, fetten, serifenlosen Buchstaben auf einem leuchtend roten Balken platziert, was sofort Aufmerksamkeit erregt und eine gewisse Dramatik vermittelt. Die roten und schwarzen Elemente verstärken die Intensität des Gesamtbildes. Die deutschen Filminformationen (Regie: Andrej Tarkowski, Besetzung etc.) sind klar und funktional im oberen Bereich angeordnet.

Gesamteindruck: Das Plakat ist eine meisterhafte visuelle Zusammenfassung des Films: Es geht um die Suche nach dem Glauben und der künstlerischen Wahrheit in einer dunklen Epoche, dargestellt durch den dramatischen Kontrast zwischen der leuchtenden, spirituellen Kunst und der düsteren, menschlichen Erfahrung.

Schlagworte: Andrej Rubljow, Tarkowski, Ikone, Kontrast, Kunst, Sowjetisch, Schwarz-Weiß, Orange

Image Describer 10/2025