Deutscher Titel: | Totentanz, Der |
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Originaltitel: | Totentanz, Der |
Produktion: | Österreich (1919) |
Deutschlandstart: | 02. Juni 1919 (Uraufführung Berlin) |
Externe Links: | Internet Movie Database |
Poster aus: | Deutschland (1919) |
Größe: | 469 x 700 Pixel, 126.6 kB |
Entwurf: | Josef Fenneker |
Kommentar: | Plakat des Marmorhaus Berlin |
Cast: Werner Krauss (The Cripple) | |
Dieses Filmplakat für "Totentanz, Der" ist ein eindrucksvolles Beispiel expressionistischer Kunst, das die düstere und theatralische Natur des Films einfängt. Im Zentrum steht eine nackte, androgyne Figur in einer dramatischen Pose, deren Körper sich in einer verdrehten Bewegung befindet, die sowohl Verletzlichkeit als auch eine gewisse Kraft ausstrahlt. Die Figur ist in einem hellen, fast geisterhaften Ton gehalten, der einen starken Kontrast zum dunklen Hintergrund bildet.
Der Titel "TOTENTANZ" ist in großen, unregelmäßigen Buchstaben geschrieben, die eine unheimliche und dringliche Atmosphäre erzeugen. Darüber steht "NOCTURNO IN 5 AKTEN", was auf die Struktur des Films als nächtliches Spektakel in fünf Akten hinweist. Die Namen der Hauptdarsteller, Sascha Gura und Werner Krauss, sind prominent platziert, ebenso wie die Regie von Otto Rippert.
Am unteren Rand des Plakats sind mehrere Totenschädel abgebildet, über die die Füße der zentralen Figur hinweggleiten. Dies ist eine direkte visuelle Darstellung des Titels "Totentanz" und symbolisiert die Auseinandersetzung mit Tod, Vergänglichkeit und möglicherweise auch mit der menschlichen Existenz im Angesicht des Unvermeidlichen. Ein Skelettarm, der eine Fackel hält, verstärkt die morbide Ästhetik und deutet auf eine Reise oder einen Prozess hin, der im Dunkeln stattfindet.
Die gesamte Komposition ist von einer starken grafischen Wirkung geprägt, mit klaren Linien und einem Fokus auf die emotionale Intensität der dargestellten Szene. Das Plakat wurde von J. Fenneker im Jahr 1919 entworfen, was es in die Zeit des deutschen Expressionismus einordnet, einer Bewegung, die sich durch subjektive Erfahrungen, emotionale Ausdrücke und oft auch durch eine kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft auszeichnete. Die Darstellung des "Totentanzes" passt perfekt zu den Themen dieser Zeit, die von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und einer allgemeinen Unsicherheit geprägt war.
Das "Marmorhaus" am Kurfürstendamm, eine bekannte Kinoadresse in Berlin, wird ebenfalls genannt, was auf den ursprünglichen Aufführungsort des Films hinweist. Insgesamt vermittelt das Plakat eine kraftvolle Botschaft über Leben, Tod und die menschliche Kondition, verpackt in einer visuell beeindruckenden und künstlerisch anspruchsvollen Gestaltung.
Schlagworte: Tänzer, Tanz, Tod, Schädel, Skelett, Expressionismus, Makaber, Theatralisch, Aufführung
Image Describer 08/2025