Der vorliegende Text stammt aus dem Mai-Heft 1928, Seite 37 bis 41. Hermann Karl Frenzel wurde am 21.12.1882 in Horka (damals Schlesien, heute Sachsen) geboren. Er machte zunächst eine Ausbildung zum wissenschaftlichen Zeichner, bevor er an der Leipziger Akademie der bildenen Künste Malerei und Graphik studierte. Vor dem 1. Weltkrieg arbeitete er in Berlin für Zeitungen, danach entwarf er als Gebrauchsgraphiker Plakate. Er gehörte 1920 zu den Gründern des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker (BDG). 1924 gründete er zusammen mit dem Verlagskaufmann Engelbrecher die Monatszeitschrift Gebrauchsgraphik deren Herausgeber er bis zu seinem Tod am 15.10.1937 war. |
OFT haben wir in unserer Zeitschrift uns mit dem Kinoplakat mit seinem verwilderden Einfluß auf die ganze deutsche Plakatkunst beschäftigt. Um so lieber führen wir einen Graphiker vor, dem es gelungen ist, die hier verlangte Sensation mit anderen als bisher üblichen Mitteln zu erreichen. Jede Sensation bei Dassel'schen Plakaten liegt in der Dramatisierung der Schriftgestaltung. Sein Plakat für den Zirkus-Film von Chaplin muß man als eine Meisterleistung bezeichnen. Auch die meisten seiner übrigen Schriftplakate tragen die Atmosphäre von Dramatik und Spannung oft in weit höherem Maße, als es durch figürliche Darstellungen möglich ist. Die Plakate sind der beste Beweis dafür, daß es bei allen künstlerischen Gestaltungsformen, also auch beim Plakat, immer nur auf das Wie, nicht aber auf das Was ankommt.
Haka.
FPA 03.01.2023