Deutscher Titel: | Hyänen der Lust |
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Originaltitel: | Weg, der zur Verdammnis führt, 2.Teil - Hyänen der Lust, Der |
Produktion: | Deutschland (1919) |
Deutschlandstart: | 01. August 1919 (Uraufführung) |
Externe Links: | Internet Movie Database |
Poster aus: | Deutschland (1919) |
Größe: | 700 x 517 Pixel, 213.6 kB |
Entwurf: | Josef Fenneker |
Kommentar: | Plakat des Marmorhaus Berlin |
Dieses Filmplakat für "Hyänen der Lust" (Teil II: Der Weg, der zur Verdammung führt) ist ein eindringliches Beispiel für die expressionistische Ästhetik des deutschen Kinos der 1920er Jahre. Die Komposition ist dramatisch und symbolisch aufgeladen.
Im Zentrum liegt eine Frau, deren Körperhaltung und Gesichtsausdruck eine Mischung aus Verführung und Verzweiflung suggerieren. Ihre Augen sind geschlossen, die Lippen leicht geöffnet, was auf einen Zustand der Hingabe oder des Rausches hindeutet. Sie ist in weiche, helle Stoffe gehüllt, die einen starken Kontrast zu den dunkleren Elementen des Plakats bilden.
Dominant im Bild ist eine groteske, skelettartige Figur, die sich von rechts nähert. Diese Figur, mit ihren leuchtend grünen Knochen und dem aufgerissenen Maul, repräsentiert unverkennbar den Tod oder die Sünde, die die Frau in ihren Bann zieht. Die Darstellung ist stark stilisiert und verzerrt, typisch für den Expressionismus, der innere Zustände und psychologische Spannungen durch übertriebene Formen und Kontraste ausdrückt.
Der Hintergrund ist in dunklen, erdigen Tönen gehalten, mit einem scharfen Lichtkegel, der von rechts oben auf die Szene fällt und die dramatische Beleuchtung des Films widerspiegelt. Die roten und weißen Streifen im Hintergrund, die an eine Art Vorhang oder Bettwäsche erinnern könnten, fügen eine weitere visuelle Ebene hinzu, die sowohl an Glamour als auch an Gefahr erinnern kann.
Die Typografie ist ebenfalls charakteristisch für die Zeit. Der Filmtitel "HYÄNEN DER LUST" ist in großen, roten Buchstaben hervorgehoben, die eine aggressive und aufwühlende Wirkung erzielen. Die weiteren Informationen über das Drehbuch von Julius Sternheim, die Regie von Otto Rippert und den Verleih (DECLA) sind in kleineren, aber klaren Schriftarten platziert.
Das Plakat vermittelt eine Atmosphäre von Verfall, Verführung und moralischem Untergang. Es verspricht einen Film, der sich mit dunklen menschlichen Begierden und deren zerstörerischen Konsequenzen auseinandersetzt, ein Thema, das im deutschen Kino der Weimarer Republik häufig behandelt wurde. Die Kombination aus sinnlicher Darstellung der Frau und der bedrohlichen Präsenz des Skeletts erzeugt eine starke visuelle Spannung und weckt Neugier auf die Handlung des Films.
Schlagworte: Skelett, Tod, Lust, Verdammnis, Expressionismus, Grusel, Verführung, Rot
Image Describer 08/2025