Filmplakat: Pogrom (1919)

Dieses Filmplakat für "Pogrom" ist ein eindringliches und emotional aufgeladenes Werk, das die Schrecken und das Leid eines Pogroms darstellt. Die Komposition ist dramatisch und chaotisch, mit Figuren, die in Angst und Verzweiflung dargestellt werden.

Bildanalyse:

• Figuren: Im Zentrum des Plakats stehen mehrere Figuren, die offensichtlich Opfer eines Gewaltaktes sind. Ein älterer Mann mit langem Bart und gebeugtem Körper sitzt im Vordergrund, sein Gesichtsausdruck ist von tiefem Kummer und Angst gezeichnet. Seine Hände sind zu Fäusten geballt, und seine Augen scheinen ins Leere zu starren. Hinter ihm sind weitere Personen zu sehen, deren Gesichter von Schreien und Verzweiflung verzerrt sind. Ihre erhobenen Arme und flehenden Gesten unterstreichen die Hilflosigkeit und das Grauen der Situation. Eine Person liegt am Boden, scheinbar verletzt oder tot.
• Farben und Licht: Die Farbpalette ist düster und bedrohlich. Dominierende Farben sind dunkle Brauntöne, Ocker, Rot und Schwarz, die eine Atmosphäre der Dunkelheit und des Leids erzeugen. Das Licht ist hart und unbarmherzig, wirft tiefe Schatten und hebt die verzerrten Züge der Figuren hervor. Der Hintergrund ist in einem gelblichen Ton gehalten, der an Feuer oder eine brennende Stadt erinnern könnte, was die Zerstörung und das Chaos weiter verstärkt.
• Typografie: Der Filmtitel "POGROM" ist in großen, fetten Buchstaben am oberen Rand des Plakats platziert, was seine Bedeutung und Wucht unterstreicht. Die Schriftart ist kantig und aggressiv. Darunter sind weitere Informationen wie "MIT JLKA GRÜNING" und "MARMORHAUS KURFÜRSTENDAMM 236 DIR. SIEGBERT GOLDSCHMIDT" zu lesen, die auf die Hauptdarstellerin und das Kino hinweisen. Die Signatur "J. Fenneken 19" deutet auf den Künstler und das Entstehungsjahr hin.

Interpretation und Botschaft:

Das Plakat ist eine kraftvolle visuelle Darstellung der Brutalität und des menschlichen Leids, das mit Pogromen verbunden ist. Es zielt darauf ab, beim Betrachter ein Gefühl der Empathie und des Schocks hervorzurufen. Die Darstellung der Opfer ist roh und ungeschönt, was die emotionale Wirkung verstärkt. Das Plakat dient nicht nur als Werbung für den Film, sondern auch als Mahnung und Gedenken an die Opfer von Verfolgung und Gewalt. Die Wahl des Titels "Pogrom" und die Darstellung der verzweifelten Menschen lassen keinen Zweifel an der ernsten und tragischen Natur des Films. Die künstlerische Gestaltung, insbesondere die expressionistischen Züge und die dramatische Komposition, tragen maßgeblich zur Intensität der Botschaft bei.

Schlagworte: Pogrom, Theater, Leid, Angst, Expressionismus, Verzweiflung, Grafik

Image Describer 08/2025