Filmplakat: Wer die Nachtigall stört (1962)

Plakat zum Film: Wer die Nachtigall stört
Filmposter: Wer die Nachtigall stört (Gerhard Rappus 1966)

Weiteres Filmplakat

Deutscher Titel:Wer die Nachtigall stört
Originaltitel:To Kill a Mockingbird
Produktion:USA (1962)
Deutschlandstart:28. Juni 1963
Externe Links:Internet Movie Database
Poster aus:DDR (1966)
Größe:492 x 700 Pixel, 146.5 kB
Entwurf:Gerhard Rappus
Cast: Robert DuvallRobert Selden Duvall, geboren am 5. Januar 1931 in San Diego, Kalifornien, ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Er ist bekannt für s... (Boo Radley), Gregory Peck (Atticus Finch)
Crew: Gregory Peck (Produktion)
Schlagworte: DDRDie Deutsche Demokratische Republik bestand von 1949 bis 1990. Das realsozialistische System unter der Führung der SED versuchte dabei alle Aspekt...
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Bildbeschreibung:

Dieses Filmplakat für "Wer die Nachtigall stört" (im Original "To Kill a Mockingbird") ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Gestaltung von Kinowerbung in der DDR.

Bildbeschreibung:

Das obere Drittel des Plakats zeigt vier kleine Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Film. Diese Szenen vermitteln einen Eindruck von der Gerichtsverhandlung und den Hauptfiguren, darunter Atticus Finch, der schwarze Angeklagte Tom Robinson und die Kinder Scout und Jem.

Der Großteil des Plakats wird von einer großflächigen, expressiven Linolschnitt-Grafik dominiert. Im Zentrum steht das Porträt eines jungen Mannes, dessen Gesicht mit groben, dunklen Linien und Punkten gestaltet ist. Diese Technik erzeugt eine intensive, fast beunruhigende Wirkung und könnte die innere Zerrissenheit oder die Bedrohung symbolisieren, die mit dem Thema des Films verbunden ist.

Um das Porträt herum sind stilisierte Fensterrahmen angedeutet, die eine klaustrophobische Atmosphäre schaffen. Auf der rechten Seite, über dem Porträt, sitzt eine kleine, goldfarbene Nachtigall auf einem Ast. Die Nachtigall ist ein zentrales Symbol im Roman und Film, das für Unschuld und das Verbot steht, diese zu verletzen.

Der Filmtitel "Wer die Nachtigall stört" ist in einer klaren, serifenlosen Schrift unter den oberen Fotografien platziert. Darunter befindet sich eine kurze Zusammenfassung des Romans und der Filmemacher, sowie die Produktionsdetails.

Der untere Teil des Plakats enthält Informationen zur Aufführung, wie z.B. "Sie sehen diesen Film am...", "Im Beiprogramm: ... und die DEFA-Wochenschau 'Der Augenzeuge'" und "Unser Kinderprogramm:". Diese Felder sind zum Ausfüllen gedacht und typisch für DDR-Kinoplakate, die oft als Teil eines umfassenderen Programms beworben wurden.

Interpretation und Hintergrund:

Das Plakat greift die Kernthemen des Films auf: Rassismus, Ungerechtigkeit und den Verlust der Unschuld im amerikanischen Süden der 1930er Jahre. Die düstere, expressive Grafik kontrastiert stark mit den helleren Fotografien und unterstreicht die ernsten und oft schmerzhaften Aspekte der Geschichte. Die Nachtigall als Symbol der Unschuld, die bedroht wird, ist subtil, aber wirkungsvoll platziert.

Die Gestaltung spiegelt die Ästhetik der DDR-Plakatkunst wider, die oft auf grafische Mittel und symbolische Darstellungen setzte, um komplexe Botschaften zu vermitteln. Die Kombination aus Fotografie und Linolschnitt ist charakteristisch für diese Zeit und verleiht dem Plakat eine starke visuelle Identität.

Insgesamt ist dieses Plakat eine kraftvolle visuelle Interpretation des Films, die sowohl die dramatische Handlung als auch die tieferen moralischen Fragen des Werkes einfängt.

Schlagworte: Gerichtssaal, Gerechtigkeit, Vorurteil, Rassismus, Kindheit, Schwarzweiß, Vogel

Image Describer 08/2025