Filmplakat: bitteren Tränen der Petra von Kant, Die (1972)

Dieses Filmplakat ist für Rainer Werner Fassbinders Film "Die bitteren Tränen der Petra von Kant" aus dem Jahr 1972. Das Design ist typisch für die Zeit und den Stil des Films.

Visuelle Analyse:

• Zwei Frauen: Im Vordergrund und im Zentrum des Plakats sind zwei Frauen abgebildet. Die Frau im Vordergrund, Petra von Kant (gespielt von Hanna Schygulla), blickt nach rechts und scheint in Gedanken versunken oder emotional aufgewühlt zu sein. Ihre Kleidung, ein glitzerndes, trägerloses Kleid, deutet auf eine gewisse Eleganz, aber auch auf Verletzlichkeit hin. Die Frau im Hintergrund, Karin Thimm (gespielt von Margit Carstensen), ist dunkler und unscharfer dargestellt, was ihre Rolle als eine Art Schatten oder Einfluss auf Petra andeuten könnte. Ihr Blick ist intensiv und direkt, was eine gewisse Spannung erzeugt.
• Farbgebung und Licht: Die Farbpalette ist warm und leicht gedämpft, mit einem Fokus auf Gold- und Brauntöne. Das Licht ist dramatisch eingesetzt, um die Gesichter und die Emotionen der Frauen hervorzuheben, während der Hintergrund im Schatten liegt. Dies schafft eine intime und gleichzeitig klaustrophobische Atmosphäre, die zum Thema des Films passt.
• Typografie: Der Titel "Die bitteren Tränen der Petra von Kant" ist in einer eleganten, serifenbetonten Schriftart gehalten, die dem Film eine gewisse Schwere und Bedeutung verleiht. Die Nennung von Fassbinder als Regisseur und die Auflistung der Hauptdarsteller sind klar und gut lesbar.

Interpretation und Kontext:

Das Plakat fängt die Essenz des Films ein: die komplexen und oft schmerzhaften Beziehungen zwischen Frauen, insbesondere die toxische Abhängigkeit und die Suche nach Liebe und Anerkennung. Die beiden Frauen im Bild repräsentieren die zentralen Figuren und ihre emotionale Verstrickung. Die dunklere, dominantere Darstellung der Frau im Hintergrund könnte auf die manipulative oder überwältigende Natur bestimmter Beziehungen hinweisen.

Die Tatsache, dass der Film als "Deutscher Wettbewerbsbeitrag der 22. Internationalen Filmfestspiele BERLIN 1972" aufgeführt wird, unterstreicht seine Bedeutung und seinen künstlerischen Anspruch. Die Auszeichnung "Prädikat: Besonders wertvoll" deutet auf die kritische Anerkennung und den kulturellen Wert des Films hin.

Insgesamt vermittelt das Plakat eine Atmosphäre von Melancholie, Intensität und psychologischer Tiefe, die charakteristisch für Fassbinders Kino ist. Es lädt den Betrachter ein, in die emotionalen Abgründe der Charaktere einzutauchen.

Image Describer 08/2025