Deutscher Titel: | Morphium |
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Originaltitel: | Morphium |
Produktion: | Deutschland (1919) |
Deutschlandstart: | 1919 |
Externe Links: | Internet Movie Database |
Poster aus: | Deutschland (1919) |
Größe: | 502 x 700 Pixel, 197.3 kB |
Kommentar: | Klischeeplakat |
Dieses Filmplakat für "Morphium" ist ein eindringliches Beispiel für die Ästhetik des deutschen Stummfilms, insbesondere des Expressionismus.
Zentrale Bildgestaltung: Im Zentrum dominiert eine groteske Darstellung eines Kopfes, der an Medusa erinnert. Schlangen winden sich um das Gesicht, das sowohl menschliche als auch unheimliche Züge aufweist – eine Mischung aus Schönheit und Schrecken. Die Augen sind leer, die Lippen rot und betont, was eine künstliche oder entrückte Erscheinung verstärkt. Ein Mann in einem dunklen Anzug ist unterhalb des Kopfes dargestellt, scheinbar gefangen oder überwältigt von den Schlangen, was die zerstörerische oder fesselnde Natur von "Morphium" symbolisieren könnte. Ein heller, gelber Schein umgibt diese zentrale Figur, was auf eine Art Erleuchtung, aber auch auf eine gefährliche Anziehungskraft hindeuten kann.
Typografie und Text: Der Filmtitel "MORPHIUM" ist in großen, roten, blockartigen Buchstaben geschrieben, die eine starke visuelle Präsenz haben. Darunter sind Details zum Film aufgeführt: "6 Akte", "Nach Aufzeichnungen (eines Morphiumisten) von Julius Urgys und Max Jungk". Diese Informationen deuten auf eine dramatische Erzählung hin, die sich mit den Auswirkungen von Morphium beschäftigt. Rechts oben ist ein Porträt von "Regie Bruno Ziener" zu sehen, was auf die künstlerische Leitung hinweist. Unten rechts steht "ATLANTIC FILM G.m.b.H.", die Produktionsfirma.
Collage-Elemente: Mehrere kleine Schwarz-Weiß-Fotografien sind auf dem Plakat verteilt. Diese Bilder zeigen Szenen, die wahrscheinlich aus dem Film stammen oder die Atmosphäre des Films widerspiegeln. Sie scheinen verschiedene soziale Zusammenkünfte oder dramatische Momente darzustellen, die durch die dunkle und bedrohliche Hauptgrafik kontrastiert werden. Ein weiteres oval eingefasstes Porträt einer Person ist ebenfalls zu sehen, dessen Identität und Rolle im Film unklar bleibt, aber zur mysteriösen Gesamtwirkung beiträgt.
Gesamteindruck und Interpretation: Das Plakat verwendet eine düstere Farbpalette mit starken Kontrasten, typisch für die Zeit und das Genre. Die Kombination aus expressionistischer Grafik, symbolischen Elementen (Medusa, Schlangen) und den fotografischen Einblicken erzeugt eine Atmosphäre des Geheimnisvollen, des Verfalls und der psychologischen Intensität. Es vermittelt die Botschaft, dass der Film "Morphium" sich mit dunklen Themen wie Sucht, Wahnsinn oder den Abgründen der menschlichen Psyche auseinandersetzt. Die Ästhetik ist darauf ausgelegt, Neugier zu wecken und gleichzeitig ein Gefühl der Beklemmung zu erzeugen.
Schlagworte: Medusa, Schlange, Kopf, Horror, Surrealismus, Expressionismus, Mythologie
Image Describer 08/2025