Deutscher Titel: | Moderne Töchter |
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Originaltitel: | Moderne Töchter |
Produktion: | Deutschland (1919) |
Deutschlandstart: | 1919 |
Externe Links: | Internet Movie Database |
Poster aus: | Deutschland (1919) |
Größe: | 464 x 700 Pixel, 115.3 kB |
Entwurf: | Josef Fenneker |
Kommentar: | Plakat des Marmorhaus Berlin |
Dieses Filmplakat für "Moderne Töchter" (Demi-Vierges) aus dem Jahr 1929 strahlt den Glamour und die provokante Energie der Weimarer Republik aus. Die Komposition ist dynamisch und sinnlich, mit einer Frau in einem leuchtend roten Kleid, die sich an einen Mann schmiegt, der sie umarmt. Ihre Körper sind eng miteinander verschlungen, was eine Atmosphäre von Leidenschaft und vielleicht auch von Gefahr oder Verführung suggeriert.
Die Frau, dargestellt mit einem dramatischen Make-up und einer modischen Frisur, verkörpert die "moderne Frau" der Zeit – selbstbewusst, unabhängig und offen für neue Erfahrungen. Ihr rotes Kleid und die schwarzen Strümpfe mit Bändern sind typisch für die Mode der späten 1920er Jahre und unterstreichen ihre Kühnheit. Der Mann, in dunkler Kleidung, wirkt dominant, aber auch fasziniert von ihr.
Der Stil des Plakats ist charakteristisch für die Art-Déco-Ära, mit klaren Linien, kräftigen Farben und einer stilisierten Darstellung der Figuren. Die Farbpalette, dominiert von Rot, Schwarz und Grün, erzeugt einen starken visuellen Kontrast und zieht den Blick des Betrachters auf sich. Die Schriftarten sind ebenfalls im Art-Déco-Stil gehalten, was dem Plakat eine zusätzliche Eleganz verleiht.
Der Titel "Moderne Töchter" und der Untertitel ".Demi-Vierges" (Halb-Jungfrauen) deuten auf ein Thema hin, das sich mit der Sexualität, der Emanzipation der Frau und den gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit auseinandersetzt. Die Darstellung der beiden Figuren auf einem opulenten Sofa, flankiert von einer Lampe, deutet auf ein intimes Setting hin, das die Handlung des Films widerspiegelt.
Die Nennung der Hauptrolle "Manja Tzatscheva" und des Kinos "Marmorhaus" am Kurfürstendamm 236, sowie des Regisseurs "Siegbert Goldschmidt", verorten das Plakat eindeutig in der Berliner Filmkultur der späten 1920er Jahre. Das Plakat ist nicht nur ein Werbemittel, sondern auch ein Kunstwerk, das die Ästhetik und den Geist seiner Zeit einfängt.
Schlagworte: Theater, Paar, Art déco, Expressionismus, Rot, Schwarz
Image Describer 08/2025