Deutscher Titel: | Baccarat |
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Originaltitel: | Baccarat |
Produktion: | Deutschland (1919) |
Deutschlandstart: | 21. April 1920 (Uraufführung) |
Externe Links: | Internet Movie Database |
Poster aus: | Deutschland (1920) |
Größe: | 700 x 525 Pixel, 150.2 kB |
Entwurf: | Josef Fenneker |
Kommentar: | Plakat des Marmorhaus Berlin |
Cast: Reinhold Schünzel | |
deDieses Filmplakat für "Baccarat" ist ein eindrucksvolles Beispiel für die expressionistische Kunst der Weimarer Republik. Die Komposition wird von zwei Hauptfiguren dominiert: einem kahlen, ernsten Mann im Vordergrund und einer Frau im Stil der 1920er Jahre, die sich von hinten an ihn schmiegt.
Der Mann, mit tiefen Schatten um die Augen und einem angespannten Gesichtsausdruck, strahlt eine Aura von Verzweiflung und innerem Kampf aus. Seine kahle Glatze und die dunkle Kleidung verstärken seine Präsenz und deuten auf eine schwere Last hin. Die Frau, mit auffälligem Make-up, einem Federkopfschmuck und einem eleganten Kleid, wirkt verführerisch, aber auch besorgt oder warnend. Ihre Hand auf seiner Schulter könnte sowohl Zuneigung als auch eine Art von Einfluss oder Kontrolle symbolisieren.
Im unteren Bereich des Plakats sind Spielkarten verstreut, darunter Pik- und Karo-Symbole, die direkt auf das Thema des Films – Baccarat, ein Kartenspiel – hinweisen. Die Karten sind nicht nur Dekoration, sondern scheinen auch die zentrale Rolle des Glücksspiels und dessen potenziell zerstörerische Auswirkungen auf das Leben der Charaktere zu unterstreichen.
Der Titel "BACCARAT" ist in großen, roten Buchstaben hervorgehoben, und darunter steht "EINE SPIELKLUB TRAGODIE", was die dramatische und tragische Natur des Films klarstellt. Die Farbpalette ist gedämpft, mit dominierenden Brauntönen, Schwarz und Weiß, akzentuiert durch das Rot der Schrift und der Spielkarten. Dies erzeugt eine düstere und intensive Atmosphäre, die typisch für expressionistische Filmplakate ist.
Unten links ist der Name des Kinos "MARMORHAUS" und die Adresse "KURFÜRSTENDAMM 236" sowie der Name des Regisseurs "SIEGBERT GOLDSCHMIDT" angegeben. Die Signatur "F. Fenzl 20" deutet auf den Künstler Franz Fenzl und das Jahr 1920 hin, was die Entstehungszeit des Plakats verortet.
Insgesamt vermittelt das Plakat eine starke emotionale Botschaft über die Gefahren des Glücksspiels, die Verführung und die tragischen Konsequenzen, die daraus entstehen können, und fängt perfekt den Geist des deutschen Kinos der 1920er Jahre ein.
Schlagworte: Spielkarte, Glücksspiel, Tragödie, Expressionismus, Düster
Image Describer 08/2025