Filmplakat: Frau ohne Namen, Die - 2. Teil (1927)

Plakat zum Film: Frau ohne Namen, Die - 2. Teil
Filmplakat: Frau ohne Namen, Die - 2. Teil (Jan Tschichold 1927)

Weiteres Filmplakat

Deutscher Titel:Frau ohne Namen, Die - 2. Teil
Originaltitel:Frau ohne Namen, Die - 2. Teil
Produktion:Deutschland (1927)
Deutschlandstart:03. Februar 1927
Externe Links:Internet Movie Database
Poster aus:Deutschland (1927)
Größe:494 x 700 Pixel, 89.5 kB
Entwurf:Jan Tschichold
Kommentar:Plakat für den Phoebus Palast München; Klischeeplakat
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Bildbeschreibung:

Dieses Filmplakat für "Die Frau ohne Namen - Zweiter Teil" ist ein Meisterwerk des deutschen Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Die Komposition ist dynamisch und symbolträchtig.

Im oberen Bereich dominiert der Titel in fetten, schwarzen Buchstaben, wobei "ZWEITER TEIL" in leuchtendem Rot hervorgehoben ist, was auf eine Fortsetzung oder einen entscheidenden Wendepunkt hindeutet. Links blickt eine Frau mit einem spitzen Hut und einem geheimnisvollen Lächeln den Betrachter an. Ihre Pose und ihr Ausdruck sind verführerisch und rätselhaft zugleich.

Mehrere kleine, rechteckige Bilder sind wie durch rote Linien verbunden, die sich auf einen Punkt am oberen rechten Rand des Plakats zuziehen. Diese Bilder scheinen Schlüsselszenen aus dem Film zu zeigen: eine Hand, die sich hebt, eine Gruppe von Menschen, die eine Frau umringen, und eine weitere Szene, die auf eine dramatische Handlung schließen lässt. Diese Technik erzeugt ein Gefühl von Bewegung und erzählerischer Spannung.

Im unteren linken Bereich befindet sich ein großer roter Kreis, der ein Quadrat umschließt. Innerhalb dieses Quadrats ist die Front einer Dampflokomotive abgebildet, die auf einer Schiene fährt. Die Lokomotive, ein Symbol für Fortschritt, Geschwindigkeit und oft auch für Gefahr oder eine Reise, ist zentral platziert und zieht den Blick auf sich. Die roten Linien, die von den kleinen Bildern ausgehen, scheinen sich mit den geometrischen Formen zu verbinden und die gesamte Komposition zu strukturieren.

Das Plakat verwendet eine reduzierte Farbpalette, hauptsächlich Schwarz, Weiß und Rot, was typisch für die Ära ist und die dramatische Wirkung verstärkt. Die klare Typografie und die geometrischen Elemente spiegeln die Ästhetik der Neuen Sachlichkeit wider, während die emotionale Aufladung der Bilder und die symbolische Darstellung auf den Expressionismus verweisen.

Insgesamt vermittelt das Plakat eine Atmosphäre von Geheimnis, Gefahr und einer fesselnden Geschichte, die durch die visuellen Elemente und die suggestive Anordnung der Bilder angedeutet wird. Es ist ein starkes Beispiel für die innovative Plakatkunst der Weimarer Republik.

Schlagworte: Zug, Avantgarde, Expressionismus, Montage, Geometrie, Rot, Schwarzweiß, Typografie

Image Describer 08/2025