Filmplakat: Depp, Der (1983)

Dieses Filmplakat ist für den deutschen Film "Der Depp" von Herbert Achternbusch aus dem Jahr 1983.

Visuelle Analyse:

• Zentralfigur: Im Mittelpunkt steht eine Person, die einen schwarzen Zylinder trägt und mit der linken Hand eine Geste der Abwehr oder des Stoppens macht. Die Person ist von der Seite zu sehen, mit einem nachdenklichen oder leicht angespannten Gesichtsausdruck. Sie trägt ein weißes T-Shirt mit einer Grafik von drei Chilis.
• Szenerie: Die Figur sitzt an einem Tisch, der mit einer weißen Tischdecke bedeckt ist. Auf dem Tisch stehen eine Kerze, ein Weinglas und eine kleine Vase mit Blumen. Der Hintergrund ist schlicht, mit einer blauen Wand und einer angedeuteten Sitzbank.
• Typografie: Der Filmtitel "Der Depp" ist in großen, fetten Buchstaben in Schwarz auf einem weißen Band dargestellt. Darüber steht der Name des Regisseurs "HERBERT ACHTERBUSCH". Unter dem Titel sind die Daten "3.-5.5.83" zu sehen, was auf die Aufführungsdaten oder das Erscheinungsjahr hinweist. Am unteren Rand des Plakats sind die Namen der Hauptdarsteller (Annamirl Bierbichler, Franz Baumgartner, Gabi Geist) sowie Crew-Informationen und der Verleih ("Im Verleih der FILMWELT") aufgeführt.
• Farbgebung und Stimmung: Das Plakat verwendet eine gedämpfte Farbpalette mit Blau- und Grautönen, die eine leicht melancholische oder introspektive Stimmung erzeugen. Der Kontrast zwischen der dunklen Kleidung und dem hellen T-Shirt der Figur fällt auf.

Interpretation und Kontext:

Herbert Achternbusch war bekannt für seinen avantgardistischen und oft provokanten Filmstil, der sich durch experimentelle Erzählweisen, eine kritische Auseinandersetzung mit der bayerischen Kultur und Gesellschaft sowie eine starke persönliche Handschrift auszeichnete. Der Titel "Der Depp" (der Narr oder Idiot) deutet auf ein Thema der Außenseiterrolle, des sozialen Unverständnisses oder der Kritik an gesellschaftlichen Konventionen hin.

Die Geste der Figur und der Titel könnten auf eine Auseinandersetzung mit Identität, sozialer Isolation oder dem Gefühl, nicht dazuzugehören, hindeuten. Die schlichte, aber atmosphärische Inszenierung und die typische Achternbusch-Ästhetik lassen auf einen Film schließen, der eher auf Charakterstudie und existenzielle Fragen als auf eine konventionelle Handlung setzt. Das Plakat fängt die charakteristische Intensität und den oft rätselhaften Stil von Achternbusch-Filmen ein.

Image Describer 08/2025