Filmplakat: Fliegen und Engel (2009)

Dieses Filmplakat bewirbt den Film "Fliegen und Engel" von Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker, der sich mit der Kunst der totalen Installation von Ilya und Emilia Kabakov auseinandersetzt.

Das Bild zeigt eine detailreiche und chaotische Installation, die an ein provisorisches Lager oder eine Werkstatt erinnert. Im Zentrum steht ein Bett, das mit einer gestreiften Decke bedeckt ist und von Seilen und Drähten herabhängt, die mit metallischen Elementen und Federn verziert sind. Über dem Bett sind mehrere lange, schwertähnliche Objekte angebracht, die wie Flügel wirken und dem Titel des Films entsprechen.

Die Wände sind dicht mit Postern, Bildern und Zeitungsausschnitten bedeckt, die eine starke sowjetische oder osteuropäische Ästhetik aufweisen, erkennbar an den propagandistischen Darstellungen und der typischen Farbgebung. Dies deutet auf einen thematischen Bezug zur Geschichte und Kultur dieser Region hin, was gut zur Arbeit der Kabakovs passt, die oft ihre russische Herkunft und die sowjetische Vergangenheit thematisieren.

Die Beleuchtung ist dramatisch und wirft lange Schatten, was der Szene eine düstere und introspektive Atmosphäre verleiht. Das heruntergekommene Aussehen des Raumes, mit zerfetzten Papieren und Staub, suggeriert Verfall, aber auch die Möglichkeit der Transformation und des Neubeginns.

Insgesamt vermittelt das Plakat einen Eindruck von Komplexität, Tiefe und einer Auseinandersetzung mit Erinnerung, Geschichte und der menschlichen Existenz, wie sie in den Installationen der Kabakovs zum Ausdruck kommt. Die Kombination aus scheinbar zerbrechlichen und doch imposanten Elementen, wie den "Flügeln" und den überladenen Wänden, erzeugt eine visuell fesselnde und zum Nachdenken anregende Komposition.

Image Describer 08/2025