Der Grafiker, Maler und Autor Ferry Ahrlé wurde am 17. Juni 1924 in Frankfurt am Main geboren und starb ebenda am 04.04.2018. Sein Vater ist der Maler und Fotograf René Ahrlé, der ebenfalls einige Filmplakate gestaltet hat.
Ferry Ahrlé wuchs in Berlin auf und studierte später dort an der Akademie der bildenden Künste, nahm aber auch Schauspielunterricht. In dieser Zeit malte er Portraits bekannter deutscher Schauspieler, gestaltete Programmhefte und Bühnendekorationen. Sein Studium konnte er dort erst 1945 abschließen, da er zum Kriegsdienst eingezogen wurde.
In den 50er Jahren verlagerte er seinen Lebensschwerpunkt nach Frankfurt. Dort entstanden die meisten seiner insgesamt 55 Filmplakate, hauptsächlich für die Constantin-Film. Der expressionistische Stil dieser Plakate sorgte damals für Beachtung. Ahrlé malte sie in Kreide und Tempera, die nach Ahrlés Meinung für die nötige Härte des Motivs sorgten. Als sich Ende der 60er Jahre die Fotografie als Ausgangspunkt für die Plakate durchsetzte, zog er sich aus der Filmplakat-Malerei zurück.
In den 60er Jahren geht Ahrlé nach Paris, wo er sich bereits während seiner Studienzeit aufgehalten hatte. Dort beschäftigte er sich mit der Malerei von Architektur und Stadtlandschaft. Später ging er nach Deutschland zurück und arbeitete in den 70er und 80er Jahren auch für das Fernsehen als Autor und Präsentator. Bekannt wurde hier seine Sendungsreihe Galerie der Straße, für die er in die Rolle verschiedener historischer Plakatgrafiker schlüpfte. Zu dieser Reihe existiert auch ein Buchband von Ahrlé
Neben zahlreichen Preisen bei künstlerischen Wettbewerben erhielt er 1985 auch das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.
Bis zu seinem Tod lebte Ferry Ahrlé in Frankfurt am Main und in Berlin. Er zeichnete und malte bis zum Schluss täglich.
Im Archiv befinden sich 44 Filmplakate, die von Ferry Ahrlé gestaltet wurden.